Zukunft??? ... in meiner kleinen welt...


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Posted by Cabaret on May 12, 1998 at 22:53:21:

Ich verfolge Eure Beiträge hier schon eine ganze Weile und finde es auch hoch interessant, wie kritisch Ihr Euch mit diesem Thema auseinandersetzt. Allerdings denke ich auch, daß dies hohe Niveau einige Neueinsteiger abschreckt, auch einen Beitrag zu schreiben. Sicherlich finde ich es durchaus wichtig, sich mit den Themen, die uns alle angehen, auseinanderzusetzen und nach Wegen zu suchen, wie jeder einzelne von uns bzw. wir alle zusammen etwas erreichen und vor allem verändern können.

Ich denke aber, daß der Großteil der Leute damit beschäftigt ist, und hier möchte ich mich selbst keinesfalls ausschließen, sich in seiner eignen kleinen Welt zurechtzufinden. Jeden Tag auf´s neue steht man vor altbekannten und leider auch immer wieder neuauftretenden Problemen, die einem die ganze Aufmerksamkeit abverlangen. Ja, ja, ich weiß! ;-) Wenn jeder so denken würde, dann können wir definitiv nichts verändern! Okay, mag schon sein, aber wer ist denn überhaupt der "Richter", der sagt, das ist etwas produktives und das ist unproduktiv... dies ist ein Schritt zur Veränderung, dies ist kein Schritt, um etwas zu verändern? Ich denke, dieser Richter kann man für sich selbst auch nur selbst sein! Daher bringt es auch nichts, nach allgemeinen Wegen zu fragen oder dies oder jenes zu tun, nur weil es jemand anderes getan hat und in seinen Augen und vielleicht auch in deinen Augen, dadurch etwas für die Veränderung, für eine bessere Zukunft getan hat. Wichtig allein ist, daß Du morgens in den Spiegel guckst und sagt "Ja, so bin ich, das kann ich tun und das werde ich tun!" Wer jetzt meint, das wäre die totale ego-schiene, der hat mich leider nicht verstanden.

Ich hab auch den Beitrag von Richard gelesen, in dem er skizziert hat, welche Projekte er bisher durchgezogen hat und mir stand, wie sicherlich fast allen anderen auch, ein großes "wow" im Gesicht. ;-) (jaaa, Richard, ich weiß ;-), daß Du genau diesen Vergleich nicht wolltest... sei nachsichtig, ok? ... ;-)....) Ich hab in meinem Freundes- kreis auch über die verschiedene Lösungen diskutiert und einige von Richard´s Punkten zur Diskussion gestellt. Leider mußte ich feststellen, daß nach dem ersten "wow" auch bald ein ziemliches deprimiertes :-( hinterher kam... ich konnte es mir im ersten Moment nicht erklären.. nach einer weile wurde es mir aber klar... mehr oder minder automatisch haben sich meine gesprächspartner mit den aktionen, die genannt wurden "verglichen", und sie kamen zu dem ergebnis, daß sie selbst solche aktionen nicht durchziehen würden bzw. könnten... Völliger blödsinn! ... die eine ist die Mutter Theresa ihres Freundeskreises, bei ihr kann man immer Unterschlupf suchen, wenn es mal wieder ganz dicke kommt... die nächste betreut in ihrer Freizeit körperlich und geistig behinderte Menschen usw. usw. ... mag sein, daß jetzt wieder einige denken, das sei doch nicht zu vergleichen! .. doch ist es, denn ich sage nur: "Der Blick in den eigenen Spiegel!" Wenn man im Moment keine Ressourcen frei hat, um eine globale Veränderung herbeizuführen, dann finde ich es vollkommen in Ordnung, erst einmal seine Kräfte in seine eigene kleine Welt zu stecken! Wichtig ist "nur", daß man überhaupt daran arbeitet, etwas zu verändern, mit dem Ziel, etwas für eine bessere Zukunft zu tun. Auch, wenn das direkte Ziel ist, erst einmal die ganz persönliche eigene Zukunftswelt zu verändern. Denn schließlich besteht die Gesellschaft nicht aus einer einzigen einheitlichen Masse, sondern aus vielen ganz individuellen Menschen.


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