In Reply to: Re: Meine Geschichte posted by Lutz on July 27, 1998 at 23:04:36:
Hallo LUTZ,
es war wirklich riesig nett von Dir mir, zu schreiben. Nun sind wir hier weit unten auf der Seite. Fast ganz unter uns Zweibeiden: Ist doch auch irgendwie schön!! Man muß dann nicht so sehr an die anderen denken, was die denken , wenn wir hier laut denken.
Ich bin sicher LUTZ, einen guten Rat möchtest Du nicht. Weil es den auch so speziell nicht gibt. Aber Du sprichst über Dein Problem und möchtest damit auch etwas los werden. Das finde ich wichtig! Darf ich Deine Sache mal so betrachten wie ich es in meinem Leben oft tun mußte mit ähnlichen Dingen.
Also erstmal Deine Situation:
Verlust. Verlieren. Aufgeben müssen. Nicht festhalten können. Krampfhaft kämpfen ohne eine reale Chance. Verletzte Ideale und enttäuschtes Vertrauen. So in etwa sieht´s doch aus? Vergangenheitsbezogen.
Nun die mögliche Rückschau nach 5 Jahren auf das Problem.
Du hast immer wieder vergeblich versucht sie zurück zu gewinnen.. Du hast Dich in diesen Gedanken festgerannt und daran geklammert. Du hast Dich als bedauernswertes Opfer gesehen. Süchte entwickelt, um diesen dunklen Gedanken zeitweise zu entfliehen. ( alles was Dich beherrscht und unfrei macht zähle ich mal dazu, auch den Peezee) Und die verletzte Eitelkeit zerfraß Dein Selbstbewußtsein.............. So wurdest Du zum Verlierer, weil Du Dich (oder besser Deine ehemalige Frau) damit bestrafen wolltest.
LUTZ
es gibt auch die andere Rückschau - auch mit dem Abstand von 5 Jahren:
Es fiel Dir anfangs nicht leicht. Du mußtest drum kämpfen. Du hast den Verlust akzeptiert. Du hast die ganze Kraft, die aus der Trauer kam, in Deine Zukunft investiert und Du hast gewonnen. Nicht gleich. Du mußtest vieles loslassen. (Glaub mir ich weiß hier schon von was ich spreche.) Das Gekränktsein, das Verletztsein, die Eitelkeiten und das Behaltenwollen. Nur, wenn Du es willst, gelingt Dir das Loslassen. Nach und nach und konsequent. Und in diese freiwerdenden Bereiche, wächst Dir dann die Kraft für Deine Zukunftsgestaltung und das ungeahnte phantastische vor 5 Jahren niemals für möglich gehaltene Neue. Diese neuen Wege sind längst in Dir angelegt, Du mußt nur bereit sein, sie mutig zu gehen. Glaub einfach mal dran!! Es klappt bestimmt!! Verlust und Abschied ist Leben und i m m e r die Chance zum Neubeginn.
Und Du bist schon viel weiter auf diesem Weg als Du glaubst. Warum sonst hast Du uns hier die Frage gestellt?......
Manchmal,( mein Urenkel, der Marc, der mag das gar nicht so sehr an mir), kommt halt der Hang zum Besserwissen durch. Wir beide wissen, daß es dies "besser als der andere wissen" nicht gibt. Nur wir selbst spüren, ahnen , begreifen und erkennen unseren Weg, wir sollten nur versuchen hinzuhören.....
LUTZ ist das nicht furchtbar, da schwinge ich alte Frau hier solche Reden? Aber ich bin sicher, wir beide verstehen uns, weil wir uns beide tolerieren.
Deine Charlotte.