Re: Artemis


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Posted by Ignaz on November 14, 1998 at 02:49:49:

In Reply to: Re: Frau kontra Mann? posted by Artemis on November 13, 1998 at 10:56:58:

Hallo Artemis,

1. Wenn Frauen genauso rücksichtslos in hohen Positionen sind wie Männer
und ihnen die Quote lediglich die Teilhabe an der Rücksichtslosigkeit
ermöglichen soll, so besteht die Frage, warum man dann überhaupt die einen
durch die anderen ersetzen sollte, das Ergebnis bleibt das gleiche.
Außerdem ist die Behauptung, das Frauen ohne Quote benachteiligt werden,
sehr spekulativ. Meiner Ansicht nach ist die geringere Anzahl von Frauen in
der Politik dadurch zu erklären, daß Frauen sich anteilig weniger oft dem
in der Politik gültigen Konkurrenzprinzip aussetzen wollen, da sie sich von
ihrem Naturell her weniger über solche Kämpfe definieren.

2. Warum sollte man Neurosen ausbilden? Dann wäre ja jeder zur Macht fähig.
Es kann aber nur im Interesse der Mächtigen sein, eine kleine Gruppe zu
sein, die die größere Gruppe beherrschen kann.

3. Natürlich stimmt, was Du über Zusammenarbeit von Männern und Frauen in
bestimmten Bereichen sagst. Dies liegt aber nur daran, daß diese Punkte ein
anderes Interesse berühren. Die Unauflösbarkeit der Gegensätze und die sich
daraus ergebende Unterdrückung schlußfolgerte ich lediglich in den
Bereichen, in denen ein elementares geschlechtlich begründetes Interesse
vorliegt.

4. Mein Analogieschluß isr nur dann falsch, wenn du glaubst, das du das
Wesen des Menschen ändern kannst, das in der gegenseitigen Unterdrückung
besteht. Dies ist nicht möglich.

5. Zusammenhang von Humanismus und Verbrechen: Der Humanismus entspringt
der Aufklärung. Diese erhob den Anspruch, das die Welt von Menschen
vollständig zu begreifen war. Das dachten auch die fanatischen Ideologen
Hitler und Stalin, und ohne den Geist der Aufklärung hätte es weder
Kommunismus noch Faschismus geben können. Früher gab es nur die Begründung
des Gottengnadentums. Sowohl Theismus als auch Aufklärung sind damit
zentrale Wurzeln des Verbrechens.

6. Die Aussage, daß die Formulierung von Menschenrechten deren Verletzung
fördert, habe ich nicht so gemeint, wie Du sie verstanden hast. Ich meinte
das in Bezug auf 5.


Ignaz


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