In Reply to: Re: Den eigenen Impulsen folgen? posted by Sophie on December 07, 1998 at 16:43:48:
: Liebe Lilli,
: ich lese hier nun schon eine ganze Weile nur mit,
: aber Deine Beiträge veranlassen mich nun auch mal
: was beizutragen, weil ich mich in Dir , in Susi
: (die hoffentlich nicht aufgibt), und auch in Biggys
: Freundin wiederfinden kann.
: Auch ich habe mich jahrelang fremdsteuern lassen,
: und versuche nun schon seit einiger Zeit, mein Leben
: alleine zu meistern. Sport ist für mich sehr wichtig
: geworden, allerdings gänzlich ohne Leistungsdruck,
: sondern nur des Austobens Willen. Ich habe mir eine
: ganze Palette von Hobbys, Interessen und Beschäftigungen
: zzugelegt, so daß mein Leben nun fast schon chaotisch
: wird. Langsam wird mir klar, daß ich mich mit einem vollen
: Terminkalender allenfalls verzettle, aber nicht zu
: mir finden kann.
: So habe auch ich den Weg zu mir noch nicht gefunden.
: Egoistisch finde ich die Suche danach absolut nicht,
: sondern wichtig.
Hallo Sophie,
ich denke, der volle Terminkalender mit allen möglichen Aktivitäten und Verabredungen kann´s auch nicht sein. Ist es nicht so, daß auch ein "von sich selbst ablenken" dahintersteckt?!
Zeit, sich selber aushalten zu können (müssen) gehört meiner Meinung nach auch zum Selbstfindungsprozess dazu. Kürzlich hab ich eine für mich interessante Erfahrung gemacht. Ich war allein, hatte nichts vor, mir war langweilig und ich habe überlegt, was ich jetzt tun könnte. Dann habe ich aber doch bewußt versucht, dieses Gefühl der LEERE einmal zuzulassen und zu erspüren, wie sich diese Leere "anfühlt". Ich konnte sie dann für mich mit "Unsicherheit" und "Hilfslosigkeit" definieren und es war interessant, denn u. a. diese beiden Gefühle ziehen sich auch durch andere Bereiche in meinem Leben, die ich immer wieder zudecke, sei es durch Aktivitäten, Rauchen etc...
Ich weiß jetzt auch, daß ich dafür anfällig bin, dass man mich schnell unsicher und hilflos machen kann durch Manipulation, und ich versuche, besser aufzupassen und meine Grenzen anderen gegenüber nicht aus den Augen zu verlieren.
Aber was ich eigentlich sagen will: Man muß auch lernen, mit sich allein sein zu können, ohne Ablenkung
Liebe Grüße
Lilli